Website-Icon Thinking Dog – Anita Vorderwülbecke

Woran erkenne ich eine gute Welpengruppe

Zeus unterwegs

15 Hinweise, die das Erkennen erleichtern:

Ich möchte mit meinem Welpe in eine Welpenspielstunde* – woran erkenne ich, eine „gut geführte“ Welpen-Stunde?

Welpen verlassen meistens mit  der achten Woche ihr bis dahin bekanntes Universum und ziehen bei ihrer neuen Familie ein. Üblicherweise bricht dann auch der Kontakt zu ihren Geschwistern ab. Viele haben zunächst gar keine hündischen Kontakte mehr.

Hier startet das Konzept der Sozialisationsphase.

Je mehr gute Erfahrungen  der Welpe in den sensiblen Wochen machen kann, desto gelassener kann er in seinem zukünftigen Leben damit umgehen. Selbstverständlich gehören gerade Hunde als innerartliche Sozialpartner zu den Dingen, mit denen ein Welpe gelassen umgehen lernen sollte; ja sogar lernen muss!

Eine Bulldogge hat eine gänzlich andere Mimik wie ein Windspiel, ein Mops oder gar ein Shar Pei oder Briard. All diese Feinheiten (und noch viel mehr) kann oder könnte ein Welpe in einer optimal geführten Welpengruppe kennen lernen,

Kennenlernen heißt, sich in seiner individuell benötigten Zeit mit Dingen (Objekten und Subjekten) vertraut zu machen. Das Optimum wäre also eine Lerngelegenheit, in der zunächst zwei Welpen Kontakt hätten und sich entdecken könnten.

Individuelle Traumwelt

Genial wäre es wenn man in etwa das gleiche Alter oder zumindest ein ähnliches Gewicht und ein ebenbürtiges Temperament mischen könnte. Je nach Reaktion und oder Tagesverfassung der Welpen kann man diese Kleinstgruppe neu mischen, noch vergrößern oder dem Welpen, dem sogar dieses Minimum zu viel, erst mal nur zusehen lassen (Vielleicht ist er heute das erste Mal dabei und kennt weder Platz noch Leute und schon damit am Rande seiner Kapazitäten – wir vergessen zu oft, dass die Hunde auch die ganzen Gerüche zu verarbeiten haben). Jedenfalls könnte dieser überwältigte Knirps die Hunde in einem abgetrennten Bereich mit seinem Halter beobachten und später den hundefreien Platz abschnuppern und in den nächsten Stunden würden weitere Anläufe gemacht, bis dieser ängstliche Welpe, seine ersten Hundefreunde kennen lernen möchte.

Zurück aus der Traumwolke

Die Realität hat uns wieder. Gerade in ländlichen Gebieten, mit vielen Hundeschulen und ansonsten wenig menschlicher Bevölkerung, gibt es diese Welpenvielfalt leider nicht.
Während die Hundebesitzer mit dem Ziel vor Ort sind, dass ihr Welpe möglichst viele Erfahrungen sammeln soll (sinnvoller wäre: möglichst gute!), stehen die Trainer (teilweise) vor dem Dilemma, dass es nicht genügend Welpen im gleichen Alter und mit ähnlichem Aktivitätsniveau gibt.
Da werden mitunter Altersgrenzen ausgeweitet: Und Hunde, die schon deutlich älter sind, dürfen weiterhin an der Welpengruppe teilnehmen, nur um die Gruppen zu füllen.

Nein – ich habe gar nichts dagegen, altersgemischte Gruppen anzubieten. Aber Welpengruppen sind bitte mit sehr souveränen Althunden zu mischen. Pubertierende Hunde haben in Welpengruppen nichts zu suchen.
Zu oft mobben die körperlich überlegenen, die ängstlicheren Welpen. Leider ist diesbezüglich auch bei reinen Welpengruppen Achtsamkeit geboten und hier kommen wir nun zu den Tipps:

Entspannt ins Leben

Woran erkenne ich eine GUTE Welpengruppe?

 

Alles andere sind Tierversuche

Achtung, es wird leicht zynisch:
Einen Welpen in eine schlecht geführte Welpengruppe zu stecken, fällt meiner Bewertung nach unter die Kategorie: Experiment  –  Sie starten also gewisserweise  einen Tierversuch!

Definition Experiment:

Das Experiment kann (…) darin bestehen, (…) eine bis dahin nicht beobachtete Situation herbeizuführen und sich vom Ergebnis „überraschen zu lassen“  (Quelle: Brockhaus zit. nach  Wikipedia)

 

Der Besuch einer Welpengruppe ohne vorherige Informationsgewinnung ist also ein Experiment mit ungewissem Ausgang…
Schlechte Erfahrungen, die in der Zeit der sensiblen Phase gemacht werden, sitzen nachhaltig!
Diese Erfahrungen – schlimmstenfalls sind es Traumata – sind im Nachgang nur nur sehr aufwendig zu beheben.
Ich hoffe, Sie sorgen vor (Informationsbeschaffung) und lehnen vermeidbare Tierversuche ab.

Im Zweifel entscheiden Sie sich lieber für qualitativ hochwertiges Einzeltraining als in eine mittelmäßig geführte Welpengruppe zu gehen.  Ihr Welpe wird es Ihnen danken.

Ich wünsche Ihnen und ihrem Welpen gute Entscheidungen und hoffe, dass Sie eine gute Welpenschule finden!

Die mobile Version verlassen